 
  Partnerschaft für Koexistenz: Innovative Lösungen und lokales Fachwissen fördern den europäischen Dialog über das Zusammenleben mit Wildtieren
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Das kleine Dorf Baille Tusnad in den östlichen Karpaten war kürzlich Gastgeber einer inspirierenden Woche der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs, als das CoCo-Projekt (Co-creating Coexistence) seine Partner zu einem wichtigen Konsortiumstreffen zusammenbrachte, das vom rumänischen Partner des Projekts, ICDCRM, organisiert wurde und neben der etablierten internationalen TusnadEcoBear-Konferenz stattfand. Diese einzigartige Veranstaltung brachte führende Forschende, lokale Behörden, Hirt*innen und Naturliebhabende zusammen, die sich alle der Bewältigung der komplexen Herausforderungen des Zusammenlebens zwischen ländlichen Gemeinschaften und Großraubtieren in Rumänien und in ganz Europa verschrieben haben.
Zusammenarbeit im Herzen der Koexistenz
Durch die Zusammenarbeit mit der TusnadEcoBear-Konferenz konnten die CoCo-Partner ihre Fortschritte teilen, Ideen mit führenden Forschenden austauschen und die Ergebnisse des Projekts einem vielfältigen Publikum präsentieren. Dieser einzigartige Rahmen förderte lebhafte und manchmal leidenschaftliche Diskussionen darüber, wie Gemeinschaften, Menschen mit Expertise und politische Entscheidungstragende zusammenarbeiten können, um sicherzustellen, dass sowohl Menschen als auch Wildtiere einen Platz in Europas Landschaften haben.
Ein Jahr Fortschritt
Das Konsortiumstreffen markierte fast ein Jahr harter Arbeit und Engagement. Die Partner überprüften die Fortschritte in allen Bereichen des Projekts, von der Spitzenforschung bis hin zur praktischen Feldarbeit. Ein wichtiges Highlight war der baldige Abschluss einer sehr umfassenden Umfrage unter 1.000 Hirt*innen und Viehzüchtenden in ganz Europa. Trotz der Herausforderungen war das Engagement sowohl des Projektteams als auch der Hirt*innen selbst außergewöhnlich, wobei viele wertvolle Erkenntnisse beitrugen, die verwendet werden können, um die Form eines nachhaltigen Zusammenlebens zwischen Wildtieren und menschlichen Interessen zu gestalten.
In der nächsten Phase wird das Projekt seine Reichweite erweitern und neue Umfragen mit Naturschützenden, Jäger*innen und Landbesitzenden starten, um noch breitere Perspektiven zu gewinnen. Erste Ergebnisse aus politischen Überprüfungen und Feldforschung zeichnen bereits ein klareres Bild davon, was funktioniert – und was nicht –, wenn es um die Bewirtschaftung wildlebender Tiere und die Unterstützung ländlicher Gemeinschaften geht.
 
  Innovation, Tradition und Real-Life Stories
Im Mittelpunkt der Arbeit von CoCo stehen echte Menschen, die vor echten Herausforderungen stehen. Das Team untersuchte, wie innovative Technologien und traditionelle Praktiken – wie der Einsatz speziell ausgebildeter Herdenschutzhunde – Hirt*innen dabei helfen, ihre Herden vor Bären und Wölfen zu schützen. Während einer Exkursion erzählte ein lokaler Hirte seine Geschichte der Widerstandsfähigkeit: Trotz wirtschaftlicher Hürden, Arbeitskräftemangel und Marktdruck setzen er und seine Familie ihre Arbeit mit Stolz fort und passen sich neuen Realitäten an, während sie an ihrem Erbe festhalten. In einem Moment des offensichtlichen Stolzes erklärte der Hirte, wie sein ältester Sohn plante, das Familienunternehmen zu übernehmen.
Das Team erfuhr auch von Tusnads Umwandlung in einen Ökotourismus-Hotspot, an dem die Besucher zunehmend die wilde Schönheit der Region und manchmal auch ihre Bären erleben. Dank der Bemühungen einer Partnerschaft zwischen dem lokalen Bürgermeister und Bärenexpert*innen hat die Stadt große Fortschritte bei der Verringerung von Konflikten gemacht, von der Verwaltung von Lebensmittelabfällen bis hin zur Unterstützung der Bewohner beim Schutz ihrer Häuser und Lebensgrundlagen.
Blick nach vorn
Das CoCo-Projekt ist mehr als nur Forschung, es ist ein Prozess, um Stimmen aus ganz Europa zusammenzubringen und Brücken zwischen Wissenschaft, Tradition und Politik zu schlagen. Durch den Austausch von Wissen und die Zusammenarbeit soll das Projekt Herausforderungen in Chancen für Menschen und Wildtiere verwandeln.
 
  