
Stärkung der Stimmen des ländlichen Raums: Frische Einblicke in die Mensch-Wildtier-Beziehungen
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Da der ländliche Raum Europas zunehmenden Herausforderungen gegenübersteht – von der schrumpfenden ländlichen Bevölkerung bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels –, arbeitet das CoCo-Projekt im Herzen dieser Gemeinschaften daran, nachhaltige Lösungen für das Zusammenleben von Menschen und großen Beutegreifern zu schaffen.
In diesem Sommer war CoCo-Projektpartner CALLISTO vor Ort in den Rhodopen, Prespa und Tzoumerka in Griechenland und führte über 65 ausführliche Interviews mit Viehzüchtenden und Personen aus der Landwirtschaft durch. Diese Gespräche bieten einen ehrlichen Blick darauf, wie ländliche Lebensgrundlagen durch Begegnungen mit großen Beutegreifern wie Bären und Wölfen geprägt werden und wie sich die aktuelle Politik des Wildtiermanagements auf den Alltag im ländlichen Raum auswirkt.

Die Problematik verstehen: Was für ländliche Gemeinden am wichtigsten ist
Der umfassende Fragebogen untersucht Schlüsselfragen: von den tatsächlichen Kosten und Trends von Schäden, die durch große Beutegreifer verursacht werden, über die gesellschaftliche Wahrnehmung der Landwirtschaft bis hin zu den Beziehungen zu anderen ländlichen Interessengruppen und dem Gerechtigkeitsempfinden in Bezug auf Interaktionen zwischen der Weidewirtschaft und Wildtieren. In der Erkenntnis, dass die Stimmen der Landwirt*innen von entscheidender Bedeutung sind, wird das Projekt in Kürze eine Online-Umfrage einleiten, die sich an Jäger*innen und Grundbesitzende richtet und den Dialog erweitert, um das gesamte Spektrum der ländlichen Perspektiven widerzuspiegeln.
Forschungsergebnisse: Ein komplexes Bild der Koexistenz
Die bisherigen Ergebnisse spiegeln die jüngsten Forschungen wider, die vom CALLISTO-Team veröffentlicht wurden und eine nuancierte Landschaft enthüllen: Während viele Landwirt*innen den Mehrwert von Maßnahmen zur Schadensverhütung sehen, bestehen klare Bedenken hinsichtlich der Lücken in den Entschädigungssystemen und der mangelnden Anerkennung der betroffenen Arbeitskräfte. Wichtig ist, dass einige diese Maßnahmen nicht nur als technische Lösungen betrachten, sondern als Teil eines umfassenderen sozialen Experiments, das eine gemeinsame Verantwortung und eine faire Anerkennung der Kosten unter allen Beteiligten erfordert.

Innovation vorantreiben: Co-Creation und Stakeholder Engagement
Die Arbeit von CALLISTO geht über die Forschung hinaus. Als Koordinatoren innerhalb des CoCo-Konsortiums treibt das Team partizipative Ansätze voran, testet neue Technologien und erleichtert Co-Creation-Prozesse, die das Engagement der Interessengruppen in den Mittelpunkt stellen. Das Ziel: sicherzustellen, dass die Stimme des ländlichen Raums gehört wird, die lokalen Bedürfnisse erfüllt werden und innovative Lösungen in realen Kontexten verwurzelt sind.
