
Das CoCo-Projekt basiert auf 20 spezifischen Aufgaben, die in acht Arbeitspakete gegliedert sind, von denen jedes eine entscheidende Rolle bei Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen Pastoralismus und Wildtiermanagement spielt.
Zwei Arbeitspakete laufen während des gesamten Projekts: WP1, das sich auf Projektmanagement und interne Kommunikation konzentriert, und WP8, das sich mit externer Kommunikation, Verbreitung und Nutzung von Wissen und Projektergebnissen befasst und somit das Projekt mit der Außenwelt verbindet. Die restlichen sechs Arbeitspakete sind der Datenerhebung, -verarbeitung und -integration gewidmet.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe bereichsübergreifender Aktivitäten. Eine davon ist ein Fokus auf Gender und Diversität, eine andere betrifft den Einsatz eines Multi-Akteurs-Ansatzes, um die gemeinsame Generierung einer ganzheitlichen Form von Wissen zu gewährleisten.
Projektkoordination
Arbeitspaket 1 unter der Leitung von INN, konzentriert sich auf die Verwaltung und Organisation des gesamten Projekts, sowohl innerhalb des Projektteams als auch mit externen Geldgebern. Zu den Hauptzielen gehören:
- Aufrechterhaltung der Kommunikation mit der Europäischen Kommission,
- Gewährleistung interner Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit der Partner,
- Entwicklung und Überwachung von Datenmanagementplänen und Veröffentlichungsstrategien,
- sowie Gender-, Diversitäts-, Gleichstellungs- und Ethikfragen.
Wissenskonsolidierung
Arbeitspaket 2, geleitet von INN mit Unterstützung von NINA, sammelt und synthetisiert vorhandenes Wissen über Strategien und Praktiken im Zusammenhang mit Weidewirtschaft, Wildtiermanagement, Naturschutz und anderen Landnutzungstypen. Dies beinhaltet:
- Bewertung von Strategien und Praktiken,
- Ein Verständnis für die Vielfalt der pastoralen Systeme in den verschiedenen Ländern,
- und die Sammlung bewährter Praktiken zur Vermeidung von Wildtierschäden um eine fundierte Entscheidungsfindung und eine nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.
Die Arbeit umfasst die Überprüfung bestehender Literatur, Gesetze und politischer Dokumente sowie die Durchführung von Interviews und Workshops, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Wirksamkeit von Herdenschutzstrategien
In Arbeitspaket 3, welches von CITA geleitet wird, geht es um die Erhebung detaillierter quantitativer Felddaten zu Nutztierhaltungspraktiken und Herdenschutzmaßnahmen von 1000 Hirt*innen und Landwirt*innen in 12 europäischen Ländern. Diese umfangreiche Feldarbeit umfasst persönliche Interviews mit Menschen aus der Pastoral- und Landwirtschaft und sammelt Erkenntnisse aus einer Vielzahl pastoraler Systeme, die derzeit in ganz Europa Anwendung finden. Ziel ist es zu bewerten, wie effektiv verschiedene Strategien für den Umgang mit Wildtierschäden sind.
Interessengruppen und ihre Perspektiven auf Bedürfnisse sowie Maßnahmen zur Konfliktbewältigung
Das Ziel des Arbeitspakets 4, angeführt von INREA , ist die Erhebung quantitativer und qualitativer Daten von Personen aus dem Pastoralismus, der Jag oder Landbesitzenden, wie etwa aus der Land- oder Forstwirtschaft. So sollen ihre Ansichten zu Interaktionen und Management von Wildtieren besser verstanden werden.
Ziel ist es, verschiedene Perspektiven von Interessengruppen zum Zustand und Management der Nutztier-Wildtier-Schnittstelle und den damit verbundenen Konflikten zu erforschen und erfolgreiche Governance-Strategien für eine „Best-Practice-Roadmap“ zu identifizieren. Dieses Arbeitspaket baut auf Arbeiten anderer Pakete auf, indem es Erkenntnisse von Jäger*innen und Grundbesitzenden einbezieht, sowohl qualitative als auch quantitative Methoden anwendet und den Fokus auf die sozialen Dimensionen der Konflikte statt auf die wirtschaftlichen Auswirkungen legt.
Neue Instrumente und Technologien für die schnelle Bewertung und das Management der Schnittstelle zwischen Wildtieren und Nutztieren
Unter der Führung von CALLISTO befasst sich das Arbeitspaket 5 mit aktuellen und neuen Technologien, um herauszufinden, wie diese am besten gemeinsam für das Management der Interaktionen zwischen Wildtieren und Nutztieren eingesetzt werden können. Viele technologische Lösungen zur Verringerung von Wildtierschäden, wie Risikokarten, KI-Tools, GPS-Viehortung und Roboter werden vorgeschlagen, um Konflikte zu reduzieren und das Zusammenleben zu fördern. Es ist jedoch unklar, ob diese Technologien für traditionelle Landwirt*innen praktisch und erschwinglich sind. Das Team überprüft, wie effektiv diese Instrumente sind, und findet die besten Kombinationen, um sie umsetzbar zu machen, insbesondere in traditionellen Pastoralpraxis.
Sozioökonomische Analyse der Schnittstelle zwischen Wildtieren und Nutztieren
Arbeitspaket 6, geleitet von ZALF, untersucht die komplexen sozioökonomischen Beziehungen zwischen Wildtieren und Nutztieren. Während der Wert von Fleisch und Milch in Geld quantifiziert werden kann, erfordern andere Aspekte wie kulturelle Bedeutung und Landschaftspflege eine breitere Sicht. Ziel ist es, aktuelle und neue Strategien zu analysieren, um sowohl Wildtiermanagement als auch Pastoralismus nachhaltiger zu gestalten. Dazu müssen die positiven und negativen Auswirkungen kartiert und eine detaillierte Klassifizierung ihrer Wechselwirkungen erstellt werden.
Entwicklung eines Leitfadens zur Koexistenz
Ziel des Arbeitspakets 7 ist es, die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Forschungs- und Modellierungsbemühungen in praktische Empfehlungen und Leitlinien umzuwandeln. Diese sollen Wildtiere und Pastoralismus in multifunktionale Landschaften integrieren. Das Endergebnis dieser Bemühungen wird ein umfassender Leitfaden für die Koexistenz sein, der einen ganzheitlichen Ansatz für die Abwägung aller Interessen bietet. AP 7 wird von INN mit Unterstützung von NINA geleitet.
Mitgestaltung, Verbreitung, Nutzung und Kommunikation
Angesichts des großen Interesses und der Kontroverse um die Interaktionen zwischen Wildtieren und Pastoralismus ist das Ziel von Arbeitspaket 8, unter der Leitung von adelphi, diese Dynamik zu steuern, indem Interessengruppen in die Schaffung von Wissen einbezogen werden. Ziel ist es, mit Interessenträger*innen, Endnutzer*innen und der Öffentlichkeit zusammenzuarbeiten, um die Qualität und Wirkung der Forschung zu verbessern.
Zu den Hauptzielen gehören:
- die Entwicklung eines Plans für den Austausch und die Nutzung der Projektergebnisse,
- die Erstellung von multimedialen Kommunikationsmitteln,
- und ein laufender Austausch mit einem Beirat der Interessengruppen, um eine echte gemeinsame Wissensgenerierung zu fördern.

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